Verlag Systemische Medizin – medizin weiter denken.

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Wir verstehen uns als Bildungsdienstleister auf den Gebieten Komplementärmedizin, Prävention und Gesundheitsförderung. In diesem Sinne bereiten wir das Wissen und Können von Experten und Expertenthemen auf zu multimedialen Bildungsangeboten (Seminare und Symposien, Bücher und Zeitschriften, E-Books und Online-Kurse, Themen-Webseiten und -Weblogs, Social Media Präsenzen wie Facebook-Seiten und YouTube-Kanäle).

Derzeit konzentrieren wir uns auf folgende Expertenthemen bzw. Fachgebiete:

 

Was ist Systemische Medizin?

Die Systemische Medizin betrachtet den Menschen als ein biologisches System. Es besteht aus abgrenzbaren und unterscheidbaren Teilsystemen, die strukturell miteinander vernetzt sind und funktionell in Wechselwirkungen miteinander stehen. Dieses Netzwerk von Teilsystemen ist seinerseits eingebunden in ein Netzwerk bei- und übergeordneter Systeme, mit denen der Mensch in Wechselwirkungen tritt. Beigeordnete Systeme sind andere biologische Systeme: einzelne Menschen, Tiere, Pflanzen, Bakterien, Pilze und Viren. Übergeordnete Systeme sind soziale, soziokulturelle und ökologische Systeme.

Die Wechselwirkungen des biologischen Systems Mensch mit bei- und übergeordneten Systemen bilden seine Lebensbedingungen, unter denen das System mit Hilfe seiner Teilsysteme seine Form und Funktion permanent selbst reguliert und anpasst. Wir nennen die Teilsysteme deshalb Selbstregulationssysteme. Es ist die grundlegende Aufgabe der Selbstregulationssysteme, die Existenz des Menschen unter einer möglichst großen Bandbreite von Lebensbedingungen möglichst gut und möglichst lange aufrecht zu erhalten.

Die Lebensbedingungen des biologischen Systems Mensch können förderlich, irritierend oder belastend sein.

  • Förderliche Lebensbedingungen sind notwendig, um eine geordnete Form und Funktion des biologischen Systems Mensch aufzubauen und zu erhalten.
  • Irritierende Lebensbedingungen treten akut und episodisch auf. Sie stören (irritieren) die Ordnung von Form und Funktion des Systems und führen kurzfristig zu Form- und Funktionsstörungen (akute Symptome und Befunde), bis sie in ihre irritierenden Wirkungen von den Selbstregulationssystemen wieder ausreguliert werden.
  • Belastende Lebensbedingungen treten chronisch, also dauerhaft auf. Sie belasten permanent die Ordnung von Form und Funktion und führen zu andauernden Form- und Funktionsstörungen (chronische Symptome und Befunde). Ihre belastenden Wirkungen können von den Selbstregulationssystemen nur adaptiert und kompensiert werden.

Kernsatz der Systemischen Medizin: Symptome und Befunde (Form- und Funktionsstörungen) sind Ausdruck der biografischen und aktuellen Selbstregulation des biologischen Systems Mensch unter seinen biografischen und aktuellen Lebensbedingungen.

Für die Systemische Medizin ergeben sich daraus folgende praktische Konsequenzen:

  • Nicht Symptome und Befunde eines Patienten stehen im Fokus, sondern seine biografischen und aktuellen Lebensbedingungen sowie der Funktionszustand seiner Selbstregulationssysteme.
  • Deshalb dienen in der Systemischen Medizin Anamnese und medizinische Untersuchung eines Patienten in erster Linie der Identifizierung seiner förderlichen, irritierenden und belastenden Lebensbedingungen, danach der Bestimmung der Funktionstüchtigkeit seiner Selbstregulationssysteme und schließlich der Erhebung seiner Symptome und Befunde.
  • In der Systemischen Medizin wird zuallererst die Schaffung förderlicher Lebensbedingungen im Sinne der Gesundheitsbildenden Lebensführung und die Eliminierung irritierender und belastender Lebensbedingungen im Sinne einer Präventiven Lebensführung betrieben. Dabei nimmt der Arzt oder Therapeut die Rolle des Befähigers bzw. Beraters des Patienten ein. Die Bereitschaft und Initiative zur Umsetzung einer Gesundheitsbildenden und Präventiven Lebensführung obliegt ausschließlich und eigenverantwortlich dem Patienten.
  • Die Therapie in der Systemischen Medizin zielt auf die Eliminierung irritierender und belastender Lebensbedingungen ab sowie auf die Wiederherstellung von Form und Funktion der Selbstregulationssysteme. Ist dies nicht mehr möglich, wird auch in der Systemischen Medizin symptomatisch behandelt.
  • Zur Stabilisierung der Therapieergebnisse sind wiederum die Eigeninitiative des Patienten und seine Bereitschaft zur Übernahme von Eigenverantwortung in Bezug auf eine dauerhafte Gesundheitsbildende und Präventive Lebensführung notwendig.

Erkenntnis- und wissenschaftstheoretisch basiert die Systemische Medizin auf der Physik und der Biologie als Leitwissenschaften bzw. auf dem Kritischen Rationalismus von Karl Raimund Popper: Sie bedient sich zur Formulierung ihrer Hypothesen und Denkmodelle der (physikalischen) Theorie der Selbstorganisation und der (biologischen) Theorie komplexer, sich selbst regulierender Systeme. Dadurch vereinigt sie die herkömmlichen naturwissenschaftlichen und ganzheitlichen (lebensweltlichen) Arten des Naturverständnisses auf der höheren Ebene eines systemischen Naturverständnisses.